Wie und wo wird die neue Niere eingepflanzt
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Was sind die Voraussetzungen
Wie und wo wird die neue Niere eingepflanzt
Was geschieht bei einer AbstoßungsreaktionWas ist bei der Nachsorge zu beachten
Was darf der Transplantierte und was nicht
Eine Nierentransplantation ist eine große Operation mit hohem organisatorischem Aufwand. Daher ist es selbstverständlich, daß der Patient nach der Organverpflanzung auf die Intensivstation verlegt wird, wo er einige Tage unter ständiger Beobachtung bleiben muß. Dort kontrolliert man in regelmäßigen Abständen Pulsfrequenz, Blutdruck Temperatur, Gewicht sowie die Operationswunde. Über einen Tropf werden dem frisch Operierten Medikamente, Flüssigkeit und lebenswichtige Stoffe wie Salze und Mineralstoffe sowie die ausreichende Menge an Kalorien zugeführt.
Die Transplantatniere wird nicht an der Stelle des kranken Organs, sondern in die rechte oder linke Leistenbeuge eingesetzt. Grund dafür ist, daß sich die Operation sonst zu schwierig gestalten würde. Außerdem befinden sich hier die großen Blutgefäße und die Harnblase in allernächster Nähe.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die verpflanzte Niere bei Untersuchungen - zum Beispiel mit Ultraschall - sehr leicht zugänglich ist. Die funktionslosen eigenen Nieren werden zudem nur entfernt, wenn sie den Organismus nachhaltig schädigen, zum Beispiel zu hohem Blutdruck beitragen.
In der Regel nimmt die verpflanzte Niere im Anschluß an die Operation noch nicht sofort ihre volle Funktion auf. Das Organ benötigt nach der Transplantation eine gewisse Regenerationszeit, die bis zu vier Wochen dauern kann. In der Zwischenzeit sind weitere Dialysebehandlungen notwendig. Nur in etwa der Hälfte der Fälle kommt es sofort zu einer genügenden Urinausscheidung, die den Körper ausreichend entgiftet. In seltenen Fällen nimmt die transplantierte Niere ihre Funktion nicht auf und muß wieder entfernt werden.
Grundsätzlich wehrt sich jeder Organismus gegen die Übertragung von fremdem Gewebe. Da die transplantierte Niere kein körpereigenes Gewebe ist, sondern vom Körper als fremd erkannt wird, kommt es zu Abstoßungsreaktionen. Die Abstoßungsbereitschaft wird geringer, je länger die Transplantation zurückliegt. Indizien einer beginnenden Abstoßung sind Anzeichen einer Entzündung, wie Schwellungen und Schmerzen im Bereich der verpflanzten Niere, und eine Einschränkung der Urinausscheidung. Die Patienten, denen ein fremdes Organ übertragen wurde, müssen daher ihr Leben lang Medikamente nehmen, um die Abstoßung zu verhindern. Diese Mittel unterdrücken das körpereigene Abwehrsystem und werden als Immunsuppressiva bezeichnet. Trotz dieser Immunsuppression ist das fremde Organ ständig gefährdet, so daß engmaschige Kontrollen durch das Transplantationszentrum sowie regelmäßige Arztbesuche unbedingt erforderlich sind.
Der Vorteil einer Transplantation liegt darin, daß wieder ein natürliches Organ die körperentgiftenden Funktionen übernimmt und der Patient sein Leben nicht länger um die Dialysebehandlungen herum organisieren muß. Im Gegensatz zum Dialysepatienten kann der Nierentransplantierte daher viel unabhängiger seinen Aufgaben in Familie, Beruf und Freizeit nachkommen. Inzwischen sind fünf Jahre nach einer Organverpflanzung etwa 80 Prozent der transplantierten Nieren noch funktionsfähig.
Der kritischte Zeitraum ist das erste ¼ Jahr, wenn dieser Zeitraum gut überstanden wird kann statistisch von folgenden Werten ausgegangen werden.
Bis zum Ende des 1 Jahres funktionieren noch ca. 80% bis 85% der Transplantate, nach dem ersten Jahr funktionieren 90% - 95% der Organe 3 - 5 Jahre.