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Hämodialyse

Unterarmshunt Damit der Patient regelmäßig die künstliche Niere nutzen kann, bedarf es einer Anschlußmöglichkeit an geeignete Blutgefäße, die das Blut in das Dialysegerät und wieder zurück in den Körper strömen läßt. Aus diesem Grund wird spätestens vier bis sechs Wochen vor Dialysebeginn in einem chirurgischen Eingriff ein sogenannter Shunt, das ist das englische Wort für Kurzschluß, gelegt. Hierbei wird die Pulsschlagader am Unterarm durch eine gefäßchirurgische Operation mit einer benachbarten Vene verbunden. Durch das einströmende arterielle Blut in die Shunt-Vene füllt sich diese auf. Für jede Dialyse müssen zwei Kanülen an die Shunt-Vene angeschlossen werden, um den Kreislauf des Blutes zur Maschine und zurück zu ermöglichen. Innerhalb von drei bis fünf Stunden wird das mit Schlackenstoffen angereicherte Blut (ca. 40 - 60 Liter) mit zum Teil überhöhtem Mineralstoffgehalt (Kalium, Phosphat) aus dem Körper des Nierenkranken in die sogenannte »Künstliche Niere« geleitet.

Das Kernstück der »Künstlichen Niere« ist ein Filter zur Blutreinigung, der sogenannte Dialysator. Das Blut wird zum Dialysator geführt, dort von Schlacken gereinigt und in die Vene zurückgeleitet. Ein ausreichendes Blutangebot wird durch eine Fistel (Shunt - Kurzschlussverbindung zwischen Arterie und Vene, in der Regel am Unterarm) gewährleistet. Außerhalb des Körpers wird in den Kreislauf eine Pumpe eingeschaltet, die für einen ausreichenden Blutstrom sorgt.

Die beschriebenen Vorgänge finden im Dialysator statt und sind in gewissen Grenzen durch die Wahl des Dialysators und durch Veränderung von technischen Kenngrößen an der Dialysemaschine beeinflussbar.

So wird z.B. der Entzug von Flüssigkeit aus dem Blut durch Überdruck auf der Blutseite und Unterdruck auf der Wasserseite erreicht.

Die Leistung eines Dialysators wird durch die Messung des Transportes verschiedener Substanzen (Clearance der Substanz) und der Ultrafiltration erfasst. Sie ist abhängig von der Art der Membran, ihrer Gesamtoberfläche im Dialysator und einer Reihe von anderen Faktoren, auf die in diesem Rahmen nicht näher eingegangen werden soll. Der Blutfluss bei der Dialyse wird durch die Menge, die die punktierte Vene der Fistel in der Zeiteinheit zur Verfügung stellen kann, begrenzt und liegt zwischen 200 bis 300 ml/min und der »Dialysatfluss« (Fluss der Dialysierflüssigkeit) soll etwa das zwei- bis dreifache betragen. Ein höherer Fluss der Dialysierflüssigkeit als 500 ml/min ist von geringer Bedeutung für die Leistungsfähigkeit eines Dialysators.

Haemodialyse Bei einer 5stündigen Dialyse passieren etwa 75 Liter Blut und etwa 150 Liter Dialysierflüssigkeit den Dialysator. Hieraus lässt sich errechnen, dass das Blutvolumen des Patienten während einer Behandlung etwa 5mal den Dialysator durchströmt. Pro Jahr fließen etwa 23.000 Liter Dialysierflüssigkeit am Blut des Patienten vorbei. Aus diesen Zahlen wird die Bedeutung der Qualitätsanforderung an die Wasseraufbereitung in Dialyseeinrichtungen deutlich.

Die Leistungsfähigkeit eines Dialysators ist letztlich kein absoluter Messwert. Entscheidend sind die Sicherheit, mit der man dialysiert und das körperliche Wohlbefinden des Patienten.

Bisher galt die Entfernung niedermolekularer Schlackenstoffe, vor allem Harnstoff und Kreatinin, als Maß der Leistung eines Dialysators. Erst nach Jahren einer lebenserhaltenden, erfolgreichen Behandlung mit der künstlichen Niere wurde erkannt, dass mit den niedermolekularen Substanzen nur ein Teil der Gifte entfernt wird. Auch Substanzen mit einem größeren Molekulargewicht sammeln sich im Körper an, die aber nicht mit den üblichen Zellulosemembranen beseitigt werden können. Die Technik reagierte auf diese Forderung mit der Entwicklung mehr durchlässiger synthetischer Dialysemembranen. Diese synthetischen Membranen sind die Grundlage für die Anwendung alternativer Blutreinigungsverfahren wie Hämofiltration und Hämodiafiltration. Die Eigenschaft der Membran bestimmt also im wesentlichen die Art des Blutreinigungsverfahrens.

Trotz der heute zur Verfügung stehenden verbesserten Cuprophanmembranen und synthetischen Membranen sollte die Dialysezeit nicht unter 3x4 Std. pro Woche liegen. Eine gesunde Niere arbeitet schließlich 24 Stunden am Tag!

Bei den Dialyseverfahren werden nicht alle im Organismus angehäuften Giftstoffe vollständig entfernt. Gleichzeitig gehen dem Körper wichtige Substanzen (Hormone, Vitamine usw.), die im Größenordnungsbereich wie die Giftstoffe liegen, verloren. Diese Verluste können bei Langzeitdialysepatienten zu sekundären Organschäden führen

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