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Aufbauanleitung für Single-Needle-Dialyse

Grundsätzlich ist zum Betrieb der genannten Dialysegeräte eine Einweisung nach MPG erforderlich, die Kenntnis der Betriebsanleitung der Geräte wird ebenfalls vorausgesetzt. Bei allen gemachten Angaben handelt es sich um Erfahrungswerte aus pflegerischer Sicht für deren Richtigkeit keine Gewähr übernommen werden kann.

SN-Betrieb an der AK 200 von Gambro

Im Gegensatz zum DN-System findet man 2 Expansionskammern und einen zweites Pumpensegment. Die Expansionskammern dienen der „Unterbringung“ des in der arteriellen Phase in die Maschine geförderten Blutes, über den zusätzlichen Pumpenschlauch wird das Blut aktiv zum Patienten zurückgefördert.

Besonderheiten beim Aufbau:

Beim Aufrüsten wird der venöse Pumpenschlauch nicht eingelegt, da das Aufrüsten und Anschließen des Patienten im Doppelnadelmodus erfolgt. In der Füllphase werden die Expansionskammern um ca. 45° gegenüber der Senkrechten gedreht, wodurch der Spiegel in den Kammern automatisch die günstigste Höhe einnimmt.

Anlegen des Patienten:

Die Vorgehensweise entspricht der beim DN-System. Nach Anlegen des Patienten wird das venöse Pumpensegment eingefädelt und der SN-Modus aktiviert.

Einstellung der Behandlungsparameter:

Vor dem Starten der Blutpumpe sollte der mittlere Blutfluss auf 50 ml/min reduziert werden, dies entspricht einer arteriellen Förderrate von 100 ml/min. Anschließend können die Geschwindigkeiten der beiden Blutpumpen separat schrittweise erhöht werden, bis die jeweiligen Druckgrenzen (arteriell und venös) erreicht sind, da hier die gemessenen Werte den Zu- und Rücklaufdrücken entsprechen bei einer DN-Dialyse entsprechen.

Die Blutflusseinstellung hat keinen direkten Einfluss auf das Hubvolumen!

Dieses wird vom Anwender vorgewählt. Es sollte möglichst hoch eingestellt werden (60 ml), um die Anzahl der Umschaltpunkte und damit das Gesamtrezirkulationsvolumen möglichst gering zu halten. Danach muss beobachtet werden, ob das vorgewählte Hubvolumen mit dem voreingestellten Druckhub (Systemdruck-Obergrenze) erreicht wird. Andernfalls kann der Druckhub auf bis zu 300 mmHg erhöht werden.

Ablauf der Phasen:

Der Ablauf der Phasen erfolgt durch kombinierte Druck/Zeitsteuerung.

arterielle Phase: Die arterielle Blutpumpe fördert so lange Blut mit der eingestellten Flussgeschwindigkeit in das Schlauchsystem, bis der eingestellte Druckhub erreicht ist. Dieser Vorgang wird zeitüberwacht, d. h. das unabhängig vom eingestellten Blutfluss das Gerät nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne das erreichen der Druckobergrenze erwartet, andernfalls kommt es zum Alarm. Wird der Druckhub innerhalb des Zeitlimits erreicht, beginnt die
venöse Phase: Die venöse Blutpumpe rotiert so lange, bis das eingestellte Phasenvolumen komplett zum Patienten zurückgefördert wurde. Dazu errechnet das Gerät anhand des eingestellten Blutflusses und des eingestellten Pumpensegmentdurchmessers die dazu erforderliche Laufzeit der Blutpumpe. Anschließend schaltet das Gerät wieder in die arterielle Phase. Dieser Vorgang wird wiederum drucküberwacht; falls der gemessene Systemdruck vor Ablauf der Laufzeit negative Werte erreicht schaltet das Gerät vorzeitig in die arterielle Phase (um Rückfiltration zu vermeiden). Dies geschieht dann, wenn der Druckhub zu gering, bzw. das Hubvolumen zu hoch eingestellt wurde.

Praktische Hinweise:

Bei sehr niedrigen Blutflüssen wird das vorgewählte Hubvolumen von 60 ml innerhalb des Zeitlimits nicht erreicht. Als Faustregel kann gelten, dass der Blutfluss mindestens so groß sein sollte, wie das mit vier multiplizierte Hubvolumen. Umgekehrt gilt dann:

Blutfluss / 4 = Phasenvolumen

Bei niedrigem Blutfluss sollte dementsprechend das Phasenvolumen reduziert werden.

Ein niedriger Blutfluss kombiniert mit einem hohen Phasenvolumen führt außerdem wegen des langen Stillstandes im Schlauchsystem zu erhöhter Clottinggefahr, bzw. zu erhöhten Heparinbedarf.

Unbedingt zu beachten ist die Einstellung der arteriellen und venösen Alarmgrenzen. Setzt man die Grenzwerte durch Drücken der blinkenden Tasten, so sind die Grenzen maximal gespreizt ( arteriell –300/+300 mmHg, venös –100/+400 mmHG). Diese Grenzwerte liegen weit außerhalb des physiologischen Bereiches und müssen unbedingt angepasst werden!

SN-Betrieb an der Dialog von Braun

Auch hier finden sich im Gegensatz zum DN-System zwei Expansionskammern und einen zweites Pumpensegment. Die Expansionskammern dienen als Stauraum für das Blut.

Anders als an der Gambro sind diese Kammern allerdings nicht zwischen Blutpumpe und Dialysator angeordnet, sondern jeweils zwischen Patient und Blutpumpe geschaltet; die Pumpen fördern das Blut aus der arteriellen Kammer in den Dialysator und aus dem Dialysator in die venöse Kammer, die Blutzufuhr und der –rücklauf werden durch die in den Kammern veränderten Drücke bewirkt.

Besonderheiten beim Aufbau:

Beim Aufrüsten wird der venöse Pumpenschlauch nicht eingelegt, da das Aufrüsten und Anschließen des Patienten im Doppelnadelmodus erfolgt. Die Höhe der Spiegel in den Expansionskammern sollte entsprechend der Markierung an der Frontseite des Gerätes erfolgen.

Anlegen des Patienten:

Die Vorgehensweise entspricht der beim DN-System. Nach Anlegen des Patienten wird das venöse Pumpensegment eingefädelt und der SN-Cross-Over-Modus aktiviert.

Einstellung der Behandlungsparameter:

Über die MAX-MIN Ikone sind die entsprechenden Steuerdrücke einzustellen. Diese müssen den Shunt- bzw. Katheterverhältnissen angepasst werden.

Die maximal einzustellenden Drücke sind:

Arteriell – 180 mmHg; Venös 380 mmHg

Ziel ist ein möglichst hoher Blutfluss bei angemessenem Phasenvolumen ( 25-35 ml.). Das Phasenvolumen errechnet das Dialysegerät anhand der Zeit zwischen zwei Umschaltpunkten und der eingestellten Blutflussgeschwindigkeit.

Ablauf der Phasen:

Die Phasensteuerung erfolgt druckgesteuert und zeitlich limitiert.

Beide Blutpumpen laufen permanent und fördern Blut aus der arteriellen Kammer durch den Dialysator in die venöse Kammer. Der Zulauf vom Patienten, und der Ablauf zum Patienten werden durch abklemmen jeweils einer Leitung gesteuert.

arterielle Phase: Bei geöffneter arterieller Klemme steigt der Kammerspiegel trotz permanent laufender Blutpumpe an, da durch negativen Druck innerhalb der Kammer mehr Blut angesogen als durch die Blutpumpe abgeführt wird. Gleichzeitig steigt bei geschlossener venöser Klemme und permanentem Blutfluss der Spiegel in der venösen Kammer an. Sobald jedoch der eingestellte Grenzwert (380 mmHg) erreicht wird öffnet die venöse und schließt sich die arterielle Klemme.
venöse Phase: Durch den hohen Druck in der venösen Kammer fließt das Blut zum Patienten zurück. Trotz weiterer Blutzufuhr aus dem Dialysator in die venöse Kammer sinkt der Spiegel, da der Blutfluss zum Patienten größer ist als der Blutfluss in die Kammer
.

Zu beachten ist bei diesem SN-Betriebssystem die Wirkung des Blutflusses, der Spiegelhöhe in den Kammern und den eingestellten Druckwerten auf das Phasenvolumen:

  • Je größer die Druckdifferenz zwischen den eingestellten Werten (im einzelnen: Je höher der venöse Steuerdruck und je niedriger der arterielle Steuerdruck), desto größer das Phasenvolumen.
  • Je niedriger die Spiegel in den Kammern, desto größer das Phasenvolumen (der komprimierbare Raum in den Kammern ist größer, es dauert damit länger bis die eingestellten Druckwerte erreicht sind)
    Um ein eindringen von Luft in den Dialysator zu verhindern darf der Spiegel in der arteriellen Kammer allerdings auch nicht zu niedrig sein, gleiches gilt für den Spiegel in der venösen Kammer. Beim arteriellen Umschaltpunkt (180 mmHg) sollte der Spiegel ca. 2 cm über dem Boden liegen. Für die venöse Kammer gilt die gleiche Spiegelhöhe bei Nulldruck (Vorbereitungsphase).
  • Je geringer der Blutfluss, desto größer das Phasenvolumen (Wie beim DN-System ist der in den Kammern herrschende Druck von der Blutflussgeschwindigkeit abhängig. Zu Beginn der venösen Rücklaufphase sinkt der Druck in der Kammer zunächst schnell und dann immer langsamer. Würde die Blutpumpe stillstehen, fiele der Druck auf ein Niveau ab das dem Gegendruck im Gefäß entspricht. Wenn die Blutpumpe langsam läuft fällt der Druck weiter ab als wenn sie schnell läuft. Je weiter der Druck absinkt, desto mehr Volumen wird in der Phase bewegt.) .

Allgemeine Besonderheiten der SingleNeedle-Behandlung

Katheter:
Der venöse Druck an der Maschine kann hierbei immer auf 380 mmHg eingestellt werden, denn je höher der Druck, desto schneller fließt das Blut zum Patienten zurück.
Der arterielle Druck muß dem Blutangebot angepaßt werden; je niedriger der Wert eingestellt wird, desto schneller wird das Blut in den Katheter gesogen, was bei mangelndem Angebot dazu führt das sich der Katheter ansaugt. Wenn dieses Problem besteht kann der arterielle Druck schrittweise erhöht werden.
Shunt:
Der venöse Druck muß beim Shunt dem Gefäßverhältnis angepaßt werden, denn auch hier gilt: je höher der Druck, desto höher der Blutfluß zum Patienten, was das Gefäß über ein erträgliches Maß hinaus dehnen könnte. Kann das Blut nicht schnell genug abtransportiert werden perforiert das Gefäß unter Umständen, oder es kommt zu einem hohen Rezirkulationsanteil, da das Blut dann in Richtung Anastomose fließt.
Für den arteriellen Druck gilt das gleiche wie beim Katheter.<

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diese Bechreibung liegen bei (M. Greshake). Wenn Sie Fragen und Anregungen haben, können Sie über das Email-Icon mit dem Autor Kontakt aufnehmen.

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