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..... meine Transplantation Freude und Angst

Am Sonntag den 28.10 2001 saßen meine Frau und ich bei einem spannenden Krimi im Wohnzimmer als kurz nach 22 Uhr das Telefon klingelte. Dr. Weiser teilte uns mit das eine Niere für mich bereit steht. Vor lauter Freude und auch Angst an die zurückliegende Transplantation habe ich abgelehnt, weil ich alles vor Augen hatte was mir vor 2½ Jahren widerfahren war. Durch ein Gespräch mit meiner Frau habe ich dann doch zugestimmt, weil es doch eine Chance ist ein neues Leben zu beginnen, was Liebenswerter ist als das bisherige.

Noch in der Nacht fuhren wir nach Lübeck. Alle Vorbereitungen inkl. Dialyse wurden getroffen so dass ich Montag morgen um 7 Uhr für die Transplantation bereit war. Gegen 8 Uhr wurde der zweite Patient der die andere Niere bzw. auch die Bauchspeicheldrüse bekommen sollte in den OP geschoben. Durch Umstände (Verkehrsunfälle) war meine Zeit um 15 Uhr gekommen.

Nach einer 2½ stündigen Operation war es geschafft. Die Niere war unten in der rechten Seite eingebaut. Nach Dialyse Montagabend und Dämmerzustand am Dienstag war ich am Mittwoch hell wach und machte Nachmittags trotz Schläuche und sonstigen Geräten meine ersten Gehversuche. Donnerstag wurden die restlichen lästigen Kabel usw. entfernt so das ich mich frei bewegen konnte. Wie ich inzwischen weiß sprang die neue Niere sofort an, und unter großer Freude meinerseits nahm sie die Arbeit auf. Jeden Tag konnte man an Hand der Werte sehen wie es besser wurde.

Ausscheidung 650 ml, Krea 7,5
Ausscheidung 850 ml, Krea 6,5
Ausscheidung 1100 ml, Krea 6,5
Ausscheidung 1600 ml, Krea 6,5
Ausscheidung 1800 ml, Krea 3,3
Nach 10 Tagen waren es 2400 ml und Krea von 1,7.

Ich kann sagen ich bin überglücklich das alles so gut gelaufen ist. Meine Hoffnung schnell nach Hause zu kommen bestätigte sich ebenfalls. 12 Tage nach OP konnte ich meine Frau und meine Tochter in den Arm schließen. Bedanken möchte ich mich zum Schluss dieses Berichtes bei Dr. Weiser aus Bergedorf für ber 9 Jahre Betreuung in der Dialyse-Praxis Bergedorf. Beim Transplantationsteam unter PD DR. med. Fricke, dem Operateur PD Dr. med. Strick sowie allen auf Station arbeitenden Ärzten, Schwestern und Pflegern für die tolle Arbeit und die prima Pflege.

Am meisten danke ich aber meiner Frau für all die aufopferungsvollen Jahre die sie mit mir verbracht und geteilt hat. Danke.

Rehabilitation - Das Leben danach

Mritz-KlinikUm meinen Körper und meine Seele wieder auf Vorder- mann zu bringen habe ich mich entschlossen in eine Reha-Klinik zu fahren. Am 15.11.2001, 2 Tage nach meiner Entlassung bin ich nach Klink in die Müritz-Klinik gefahren am schönen Müritzer See in Brandenburg. Hier habe ich 4 Wochen verbracht und viel, viel Kraft und Lebensmut getankt für mein Neues Leben.

Nach meiner Ankunft am 15.11.01 in der Müritzklinik wurde ich von der äztlichen Leitung herzlichst begrüßt. Nette Krankenpfleger brachte die Neuankömmlinge auf ihre Zimmer. Die Ausstattung der Zimmer war hervorragend und man fühlte sich vom ersten Tage an sehr wohl. Nach einer guten und ruhigen Nacht bekam ich am nächsten Tag meinen Therapieplan und die anstehenden Untersuchungen für die erste Woche. Auch Vorträge über verschiedene Themen waren vorgesehen. Sportlich war Kraftraum, Gymnastikraum und Sporthalle jeden Tage 2 mal mein Ziel, ebenso Schwimmen, Massage und Wassertreten.

Schon nach einigen Tagen merkte ich eine gewaltige Verbesserung meiner körperlichen Verfassung die sich von Woche zu Woche meines Aufenthaltes verbesserte. Am Anfang msste ich schon nach 500 m laufen aufgeben, am Ende lief ich locker 5 km. Auch meine physische Verfassung hatte sich sehr gut stabilisiert. Durch das Krafttraining konnte ich auf dem Fahrrad mit 100 Watt eine halbe Stunde fahren. Unter Belastung am PC-EKG angeschlossen, mit Steigerung der Wattzahl, wurden meine Werte ebenso besser.

Auch viel Freizeit war angesagt. Mehrere Male waren Veranstaltungen im Hause oder nebenan im Müritzhotel. Auch Spaziergänge oder Ausflüge z.B. nach Waren wurde von vielen wahrgenommen. Am Abend spielte ich öfter mit einigen Leuten Tischtennis, Fußball oder Karten.

Die Gesamte Betreuung des Personals war hervorragend. Ob zum Essen, zu den Therapien, auf den Stationen oder von ärztlicher Seite. Alles wurden professionell erledigt. Alle Vorträge die stattfanden, wurde vom Professor Templin selbst gehalten. Über Ernärung mit der neuen Niere, Medikamente und vieles mehr. Auch Kochkurse wurden angeboten. Eine Bibliothek stand auch zur Verfüngung, ebenso ein PC mit Internet-Anschluss. Viele andere Möglichkeiten zur Entspannung wie Solarium oder Sauna gehören auch zur Ausstattung.

Eigentlich sollte ich einige Kilos abnehmen, aber das gute Essen ( Büffet morgens, mehrere Gerichte Mittags, Büffet und warme Gerichte abends, viel Obst und Salate ) hielt mich doch davon ab, sodass ich mit gleichem Gewicht wie ich kam auch wieder ging.

Wer als Dialysepatient eine Reha-Maßnahme in der Müritz-Klinik machen möchte, findet auch eine sehr gute Dialyse-Station vor. Ich denke, wer mal Erholung von der Heimatdialyse braucht und gesundheitlich angeschlagen ist, wird hier viel Kraft und Mut finden, die kommenden Wochen und Monate an der Dialyse besser zu überstehen. Es gehört nicht viel dazu einen Antrag auszufüllen und loszufahren. Allerdings wird man in der heutigen Zeit schon kämpfen mssen, um den Antrag durchzubringen. Notfalls immer Widerspruch einlegen bis es klappt.

Als Ergebnis dieser Rehabilitation, nach der Transplantation, kann ich nur sagen, hoffentlich nehmen dies alle Patienten in Anspruch. Was besseres zum körperlichen Aufbau und zur Stärkung der Seele gibt es nicht. Es steht jedem zu. Auch eine zweite Rehabilitation zur Erhaltung der Lebenskraft nach ca. 1-2 Jahren wird von den Krankenkassen oder der BFA befrwortet. Wer meint er kann ohne diese Hilfe auf die Beine kommen, der Irrt sich gewaltig.

Zum Schluss möchte ich mich bei Professor Templin und seinem Team für die prima Betreuung bedanken. Auch ich werde ein zweites Mal in diesem Jahr in die Müritzklinik fahren.

Heute sind viele Monate vergangen und ich fühle mich sehr wohl. Meine Werte haben sich eingependelt und das Krea liegt zwischen 1,6-1,8. Ich habe mich auch mittlerweile an das neue Leben gewöhnt und genieße es in vollen Zügen. Da ich auf Dauer Rente erhalte, arbeite ich unter der Woche 12 Stunden in einer Medizinischen Firma auf 332 Euro. So komme ich auch mit vielen Leuten zusammen. Viele Aktivitäten sind auch an der Tagesordnung, ob schwimmen, Rad fahren, etwas Sport, reisen und vieles mehr. Essen und trinken ist nach wie vor meine liebste Beschäftigung. Allerdings muß ich kämpfen um 2 Liter trinken zu können. Alkohol nehme ich nach wie vor nicht zu mir, hat sich während der Dialysezeit so eingebürgert. Zum Schluss kann ich sagen, es hat sich gelohnt der Transplantation zuzustimmen.


Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Erfahrungsbericht liegen beim Autor (Hans-Peter Nennich). Fr Fragen zur Dialyse, zur Transplantation und zu Reha-Maß&nahmen stehe ich gerne zur Verfgung. Sie erreichen mich unter Tel.: 040-7380904, Handy 0171-1953055 oder ber das MailIcon.

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